Der drohende US-Hafenstreik an den US-Ostküstenhäfen könnte gravierende Folgen für die globale Lieferkette haben, insbesondere für die Automobilindustrie. Mehrere Reedereien, darunter Hapag-Lloyd, haben bereits zusätzliche Gebühren für Frachten eingeführt, um das Risiko der Streiks zu kompensieren. Hapag-Lloyd erhebt ab dem 18. Oktober 2024 eine zusätzliche Gebühr von 1.000 US-Dollar pro 20-Fuß-Container (TEU) für Ladungen in Richtung US-Ostküste.
Die Streikandrohung kommt von der International Longshoremen’s Association (ILA), die in Konflikt mit der United States Maritime Alliance (USMX) steht. Grund für den Streit ist der Einsatz von Automatisierung in einem Hafen, der von Maersk betrieben wird. Sollte der Streik, der ab dem 1. Oktober 2024 geplant ist, tatsächlich stattfinden, könnten 45.000 Hafenarbeiter an Dutzenden von Häfen an der Ostküste und im Golf von Mexiko ihre Arbeit niederlegen.
Reedereien reagieren mit Aufschlägen
Neben Hapag-Lloyd haben auch andere Reedereien wie MSC und CMA CGM zusätzliche Gebühren für den Transport in betroffene US-Häfen angekündigt. MSC erhebt ab dem 1. Oktober 1.000 US-Dollar pro TEU und 1.500 US-Dollar pro 40-Fuß-Container für Fahrten von Europa in Richtung US-Ostküste und Golf von Mexiko. CMA CGM folgt ab dem 11. Oktober mit ähnlichen Aufschlägen.
Westküstenhäfen profitieren
Obwohl der Streik noch nicht begonnen hat, verlagern bereits jetzt viele Reedereien ihre Frachten auf die Häfen an der Westküste der USA. Der Hafen von Los Angeles verzeichnete im August einen Umschlag von 960.000 TEU, ein Anstieg von 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Zuwachs ist sowohl auf den steigenden US-Konsum als auch auf die Umleitung von Ladungen von der Ostküste zurückzuführen.
Schwerwiegende Folgen für die Autoindustrie
Experten warnen, dass der Streik besonders die Autoindustrie hart treffen könnte. Laut Lars Jensen, einem Schifffahrtsexperten, wird sich der Mangel an Containern in Asien erst nach etwa fünf bis sieben Wochen bemerkbar machen, was den Automobilsektor empfindlich treffen könnte. Mike DeAngelis, Leiter der internationalen Lösungen bei FourKites, erwartet, dass der Streik zu monatelangen Verspätungen führen könnte, selbst nachdem der Streik beendet ist.
Fazit
Die globalen Lieferketten stehen vor einer großen Herausforderung. Ein Streik in den US-Häfen könnte nicht nur den Automobilsektor, sondern auch andere Industrien massiv beeinträchtigen. Unternehmen sollten sich auf Verzögerungen einstellen und nach alternativen Transportwegen suchen, um die Folgen abzufedern.
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